WBW "Haus der Kirche"

Neubau "Haus der Kirche" der Ev. Gesamtkirchengemeinde Degerloch

Bauherr: Ev.Gesamtkirchengemeinde Degerloch  
Realisierung: 2014
Verfahren: Realisierungswettbewerb

Visualisierung-WBW-Haus-der-Kirche-2

Städtebau

Der städtebauliche Ansatz sieht einen prägnanten und auf die Gegebenheiten des Ortes bezogenen Baukörper vor, der die Freistellung und die Erlebbarkeit des Kirchturms zum Platz beinhaltet. Deshalb haben wir uns für die Freistellung des Kirchturms durch den neuen Baukörper entschieden. Der in L-Form ausgebildete Körper bezieht die bestehende Kirchmauer mit ein. Die differenzierte Dachflächenform fasst das Gebäude zusammen und lässt es zur Einheit werden. Die Dachflächen orientieren sich an den vorgefundenen Walm- und Satteldachformen der Umgebung. Sie sind so gefaltet, dass die Belichtung der angrenzenden Kirche und des Innenraumes nicht beeinträchtigt wird.
Der leicht gefaltete Baukörper, der auf die verschiedenen Raumachsen eingeht, wirkt zusammen mit den Dreiecksflächen des Daches monolithisch und skulptural.

Modell-WBW-Haus-der-Kirche-1

Der Agnes-Kneher-Platz differenziert sich in zwei Plätze mit unterschiedlichen Qualitäten. Der Kirchturm ist damit dem Marktplatz im Norden zugeordnet. Er ist als gepflasterter Platz konzipiert und dient als Erweiterung der bisherigen Marktfläche. Der im Süden angrenzende Kirchweih-Platz mit seiner wassergebunden Oberfläche bietet Raum für verschiedene Veranstaltungen. Die südliche Begrenzung des Platzes wird von einer mit Wildstauden und Blütensträuchern abwechslungsreich bepflanzten Grünfläche gebildet. Der Kirchgarten, eingefasst durch die Kirchmauer und mit einem neuen schmiedeeisernen Tor, ist der „Ort der Stille“. Das Denkmal rückt in den Mittelpunkt und ein kleiner Wandbrunnen erzeugt eine meditative Geräuschkulisse.

Pläne-WBW-Haus-der-Kirche-8

Funktionen

Das Konzept des Hauses baut auf eine sehr offene und flexible Erdgeschossnutzung. Großer und kleiner Saal, das Foyer, sowie die Begegnungsstätte liegen räumlich aneinander und umschließen die Südwestecke L-förmig. Die Räume sind unterschiedlich zusammenschließbar, so dass zwei, drei oder alle vier Bereiche zu einer großen Einheit zu einem Raum gefügt werden können. Das lässt große Veranstaltungen unter Einbeziehung des Platzes zu. Der große Saal ist dem Kirchgarten im Süden zugeordnet und bezieht diesen mit ein.

Der kleine Saal liegt an der Südwestecke des Gebäudes und profitiert vom Blick über den Platz. Das verteilende Foyer liegt in der Mitte und führt zu den Erschließungen und der Verbindung zur Kirche. An der nordwestlichen Seite liegt das Café und orientiert sich zum Platz hin. Eine Außenbewirtschaftung ist eingeplant.
Der Zugang erfolgt vom Marktplatz über einen Windfang entlang der alten Kirchmauer ins Gebäude sowie vom Kirchweihplatz im Westen. Der kleine Saal ist extern vom Süden zugänglich.
So kann je nach Raumzusammenlegung ein zugeordneter Eingang genutzt werden. Im Obergeschoss liegen südlich des Treppenausgangs die Verwaltungsräume. Im Westen gelegen sind die Beratungsräume, die Leitung des Hauses sowie die offenen Besprechungs- und Aufenthaltsbereiche. Im Untergeschoss sind neben den Archiv- und Lagerräumen die Instrumentenräume sowie die Probenräume integriert. Im Norden liegen der Meditationsraum als introvertierte Zelle und ein Besprechungsraum welche über im Platzbereich integrierte Oberlichter beleuchtet werden. Die Sakristei wird in ihrer alten Form, im Osten zwischen der Kirche und dem Neubau wiederhergestellt.

Pläne-WBW-Haus-der-Kirche-7
Pläne-WBW-Haus-der-Kirche-1

Materialität

Das Gebäude ist ein Massivbau, Fassade und Dach werden von einer vorgehängten Bekleidung aus Naturstein umhüllt.
Der monolithische Charakter im Zusammenhang mit den großflächigen und bündigen Verglasungen wird dadurch verstärkt und unterstützt das skulpturale Erscheinungsbild.

Pläne-WBW-Haus-der-Kirche-5
Pläne-WBW-Haus-der-Kirche-3
Pläne-WBW-Haus-der-Kirche-4

Energiekonzept

Das Gebäude ist als hochgedämmter Massivbaukörper ausgebildet. Ein noch festzulegender Energiestandard unter EnEV wird in Abhängigkeit der Analyse von Investitions- und Betriebskosten gemeinsam mit dem Auftraggeber definiert werden und in die Gesamtkostenbetrachtung einfließen. Der Haustechnikraum im Untergeschoss wird längerfristig die Versorgung der Kirche mit übernehmen.

             E
             B
             H
A

Egger Burkhardt Hentrich
Freie Architekten PartGmbB

Neue Weinsteige 33
D-70180 Stuttgart

T +49 (0) 7 11 – 98 69 26 – 0
F +49 (0) 7 11 – 98 69 26 – 99
info@ebh-architekten.de

Sie erreichen uns mit der U5, U6, U7, U12 Haltestelle Bopser
und dem Bus 43, Haltestelle Zellerstraße.

© Egger Burkhardt Hentrich 2025

View